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Bis 19. November: Kaddisch, Kollegienkirche Salzburg

09/11/2018

Mit Pigmenten auf einer 27 Meter langen und 3,2 Meter breiten Leinwand gemalt und vor den hängenden Portraits und Zeichnungen am Boden in voller Größe aufgespannt.

ANGST hat kein Gegenteil. Sie ist eine Komplexität, eine Verschiebung, eine Bündelung. Sie ist die Konzentration von Verfehlungen. Was fehlt? Sicherheit, Zuversicht, Gewissheit, Genuss. Gelassenheit, Ruhe, Schutz, Gleichmut. Was fehlt? Das Leben an sich. Das Menschsein im besten Sinn. Anerkennung der Existenz. Was fehlt? Ein Zuhause mit Wänden. Ein eigenes Heim. Der Seele und des Körpers wegen. Was fehlt? Die Möglichkeit, das Haupt zu senken. Die Augen zu schließen. Zu träumen. Den Geist, das Wachsame ruhen zu lassen. Weil würdig eingebettet im Herz der Gemeinsamkeit. Das alles und mehr: fehlt. Angst ist eine Entkleidung. Sie tastet an das Unantastbare, reißt es zu Boden, schmettert es in Stücke, steckt in Splittern fest über die Zeiten hinweg. Der Blick in die Geschichte bleibt Gegenwart.

(Portraits von Oskar Stocker, Zeichnungen von Luis Rivera. Der kurze Katalogtext ist mein kleiner Beitrag.)

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