Ein Gegenkanon
11/11/2022
Achtung, hier geht es um ein gefährliches Buch. Gefährlich für alle, bei denen sich die Bücher stapeln, die unbedingt gelesen werden wollen. Die vorsorglich gleich gekauft wurden. Weil irgendwann wird sich die Zeit finden. Dieser Stapel wird sich nach der Lektüre von Ein Gegenkanon. Bücher, die auf der Strecke bleiben und solche, die auf der Strecke bleiben sollten mit großer Wahrscheinlichkeit erhöhen.
Der Literaturkritiker Anton Thuswaldner lud achtzehn Autor/innen ein, sich Gedanken zu machen, welche Bücher aus dem sogenannten Kanon verzichtbar sind, welche andererseits dringend ins Rampenlicht gehoben werden sollten. Raphaela Edelbauer, Oswald Egger, Jürgen Egyptien, Konstanze Fliedl, Franzobel, Sebasitan Guggolz, Cornelius Hell, Katrin Hillgruber, Gabriele Kögl, Michael Krüger, Ferdinand Schmatz, Sabine Scholl, Franz Schuh, Brigitte Schwens-Harrant, Ilja Trojanow, Vladimir Vertlieb, Ernest Wichner und ich sind dieser Anthologie-Einladung nachgekommen.
Vorab: Ich hebe das Buch Ein verlorener Sohn (Kiepenheuer & Witsch, 1982) von Hermann Obermüller auf die Bühne, und das aus vollster Überzeugung. Hermann Obermüller war mein für mich sehr wichtiger Deutsch-Professor in der Eferdinger Handelsakademie. Als Schriftsteller habe ich ihn leider erst wahrgenommen, als er sich ins Private zurückgezogen hat und (nicht nur) für mich nicht mehr erreichbar war. Ich wünschte, es wäre früher geschehen.
PS: Wer mehr über Anton Thuswaldners Gegenkanon lesen will, surfe zur Rezension von Alexander Kluy.