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siebzehnvierzwölf

17/04/2012

alles ist heut‘ langgezogen, das aufwachen zieht sich hin bis jetzt, bis zum abend. dazwischen der tag in seinen details: die straßenbahnen fuhren mit angezogenen bremsen, drinnen drehten sich gesichter in zeitlupe zum licht, aus dem licht, man hielt den atem nicht an, aber atmete aus und ein in dreifacher dehnung. knie schoben sich mir in den weg, taschen, menschen, geräusche, schleier und schatten. ich wollte aussteigen, als wir in der station ankamen, und ich kam immer noch an und wollte immer noch aussteigen, war schon zig-mal angekommen und ausgestiegen, als man endlich hielt. hinter uns drängte die verdichtete zeit oder der verdichtete tag, nahm mich ein und mit und dann. grab‘ mir ein loch in die brust. ich trinke schwarzen tee und wermut im wechsel, heiß und bitter. heute ist alles verwehrt, das aufwachen, das denken. wer weiß, wie es mit dem einschlafen sein wird.

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