
(c) Markus Ecker
Am kommenden Sonntag 14. Jänner 2018, findet um 16.00 Uhr im Eferdinger Pfarrzentrum St. Hippolyt das Literarische Café des Katholischen Bildungswerk statt. Ich darf dort freundliche und fröhliche Geschichten lesen, Valentin Pittrof sorgt mit seinem Saxophon für die musikalische Begleitung.
Neben ein paar eigenen, luftigen Werken – wie der Donauwalzer-Trilogie – lese ich Geschichten meines Vaters vor. Denn Herr Peschka kann nicht nur kochen, sondern, nach vielen Jahren als Eferdinger Gastwirt, auch erzählen: von seltsamen Gästen, lustigen Zwischenfällen und einem Fabrikbesitzer, der sich zeitlebens an eine besondere Nacht im Fremdenzimmer Nummer 5 erinnerte.
Wann: Sonntag, 14. Jänner 2018, 16 Uhr
Wo: Pfarrzentrum St. Hippolyt, Kirchenplatz 2, 4070 Eferding
Vorverkaufskarten bei der Sparkasse Eferding um € 12,00/ Abendkassa € 14,00
Donauwalzer III
31/12/2011
Nachdem Elfriede Grineiderl bei ihrem Franzl abgeblitzt ist („Geh Schatzerl“, hat er g’sagt, „i hob‘ do grad g’essn!“), zieht sie das Fräulein Anna-Maria Stachel auf die Tanzfläche im Pensionistenvereinslokal. Weihnachtsfeier! Lichterketten hängen glitzernd an den Wänden, die Damen sind schön gewandet und die Herren wohlwollend. „Fesch haben‘s das hergerichtet, gell“, sagt das Fräulein Anna-Maria zur Elfriede, die „ja, eh“ sagt und sich wieder der Aufgabe widmet, die Freundin auf den Donauwalzer einzurichten. Den Rest des Beitrags lesen »
Donauwalzer II
02/09/2011
Frau Jedlicek und Frau Otto tanzen. Frau Elberich und Frau Gertrude, niemand weiß ihren Nachnamen, tanzen auch. Frau Singer schwingt mit der Frau vom Pastor über das Pfarrsaalparkett, der Pastor selbst sitzt mit dem Pfarrer an der Bar. Dahinter steht die Irmi vom Schlachter Josef, das jüngste seiner drei Mädchen. „Vier“, sagt der Schlachter Josef. Ein Fleischfächer, denkt der prosaisch angehauchte Pfarrer angesichts der vier dicken Schlachter-Finger, mit denen ihm der Josef vor der Nase wachelt. „Ah, vier sind’s“, sagt der Pfarrer, und der Josef rülpst, bevor er meint: „Musst es ja wissen, hast’s ja tauft.“ Dann, zur Irmi: „Geh, gib ma noch a Bier.“ Irmi folgt. Den Rest des Beitrags lesen »
Donauwalzer I
22/08/2011
Frau Rot und Frau Devot tanzen Donauwalzer. Frau Rot führt, Frau Devot gibt sich hin. Sie versucht nicht mehr, dem großen Busen von Frau Rot auszuweichen. „Ach“, sagt Frau Rot, dreht sich und die andere schwungvoll im Kreis, „man spürt Sie kaum, Elisabeth, Sie sind ja eine Feder, ja, eine Feder sind Sie!“ Die Feder lächelt und summt zur Musik, den Kopf in den Nacken gelegt. Das Parkett wird weit, der Boden glatt, die Luft ist so geschwängert, wie Luft geschwängert sein kann und Elisabeth weiß gar nicht, womit. Der Reif an ihrer linken Hand, grüner Smaragd in ziseliertem Silber, klappert gegen Frau Rots Perlenarmband. Sie walzen durch den Saal. Am Orchester vorbei. Der erste Geiger zwinkert, einer der Bratschisten schüttelt den Kopf, die Harfenistin verzupft sich. Vorbei an den weißen Tischen und den besamteten Stühlen, vorbei an Honoratioren und feinen Damen, vorbei an Kellnern in Frack und Handschuhen. „Was ist ein Fernando-Botero-Weib?“, fragt einer den anderen. Den Rest des Beitrags lesen »